
Bei Matthias Schumacher im Fahrradpavillon an der Gedächtniskirche dreht sich alles um das Fahrrad. Schon vor seinem Geschäft steht eine lange Reihe Fahrräder. „Alles reparierte Fahrräder, die noch abgeholt werden. Es ist gerade Saison, da glühen meine Schraubenzieher. Und die Leute legen wieder mehr Wert auf Sicherheit. Lampen, Bremsen und auch Schutzbleche stehen wieder hoch im Kurs. das ist gut so. Für die Fahrradfahrer und natürlich auch für mich“.
Umzug 2016 in den Fahrradpavillon
Seit November 2016 schraubt Schumacher im Fahrradpavillon, davor war er mit seinem Geschäft in der Hilgardstraße. Zufrieden mit dem Umzug? „Natürlich war es eine große Entscheidung in ein größeres Geschäft zu ziehen. Die Zeit war reif und die viele neuen Kunden bestätigen, dass es die richtige Entscheidung war. Hier habe ich viel mehr Fläche um meine Auswahl an Fahrräder zu präsentieren“
Große Auswahl begeistert Kunden
Das Fahrradgeschäft hat ein Allroundsortiment mit zwei Nischensegmenten. Es gibt für Damen und Herren jeweils Stadt- und Tourenräder, Mountainbikes und Rennräder. Mit oder ohne elektrischen Antrieb. „Jeder so wie er es möchte“ ergänzt Schumacher. „Mit Velo de Ville habe ich eine deutsche Manufaktur im Geschäft, die auch nach persönlichem Kundenwunsch Fahrräder aufbaut. Custom made lautet das Zauberwort. Mancher mag es eben individuell“. Stolz ist er, mit Falt- und Kompakträder eine populäre Nische gefunden zu haben. „Für Leute, die viel unterwegs sind, sind die Falträder einfach klasse. Passen auch ins Wohnmobil oder in den Kombi.“
Im hinteren Bereich gibt es noch jede Menge Zweiradzubehör und eine beachtliche Auswahl an Helmen. Und schon leuchten die Lampen über der Werkstatt. Eine große Schale voller Schrauben fällt direkt ins Auge. „Das Rad gibt es jetzt seit 200 Jahren und eine Sache hat sich bis heute nicht geändert – verlorenen Schrauben. „Da helfe ich gerne, ich mag einfach Fahrräder. Zufriedene Kunden kommen immer wieder und erzählen es auch weiter.“
Fahrradwerkstatt für alle Marken
In seiner Werkstatt repariert er alle Marken, auch die von Großhändler und Direktversender. „Eine Herausforderung für die ganzen Fahrradeinzelhändler. Natürlich haben die großen Unternehmen Macht und ziehen uns Kunden ab. Bei mir stehen sie an der Tür, wenn etwas nicht funktioniert. Bei normalen Rädern klappt das noch ganz gut, bei E-Bikes ist es was anderes. Da geht es um Gewährleistung und Haftung. Und manches Teil kriege ich gar nicht über meine Großhändler. Bei der Kaufentscheidung soll nicht nur das Rad eine Rolle spielen, sondern auch der Sevicegedanken. Ich glaube, das verstehen immer mehr Leute.“
Matthias Schumacher setzt auch auf das Internet als Werbemedium. „Die beste Werbung ist immer noch die Empfehlung von zufriedenen Kunden. Mundpropaganda am Stammtisch. Dann habe ich eine Homepage mit den aktuellen Modellen und Aktionen, bin bei Facebook, Instagram und Google Business regelmäßig aktiv. Da erreiche ich schon eine Menge Leute, das sehe ich besonders zu Reisezeiten. Um 9h stehen die Fahrradtouristen schon vor der Tür und können kaum warten, ihr Fahrrad repariert zu bekommen. Und die strahlende Gesichter wenn es weiter geht, ja, da weiß ich, alles richtig gemacht. Letztes Jahr habe ich einem Engländer geholfen, sein Faltrad wieder in die Spur zu kriegen. Der war so froh, die Tour auf seinem Rad fortzusetzen. Wochen später kam eine Dankesmail aus England und eine Einladung auf sein Schloß. Das Rad hat gehalten und der Earl kam wohlbehalten auf seinem Landsitz wieder an. Dort hat er bestimmt noch mehr Räder zum reparieren…“ lacht Schumacher.
Matthias Schumacher hat schon früh angefangen, technische Geräte auseinander zu bauen, um sich das Innenleben genauer anzuschauen. Nach seinem Schulabschluss absolvierte er eine Lehre zum Tankwart, im Anschluss ging es in KFZ-Werkstätten weiter. „Ich habe 2000 drei Cross Rennautos mit aufgebaut und war bei Rennen dabei. Bei einem ließ mich mein damaliger Chef starten und ich habe ihn direkt geschlagen. Er ist heute noch der Meinung, dass es an seinem Motor lag und nicht an meinem taktischen Rennverständnis“ und zeigt lachend auf das Foto in seinem Büro.
Von der Autowerkstatt wechselte er als Werkstattleiter zu einem großen Fahrradbetrieb. „Dort habe ich mein Hobby zu meinem Beruf gemacht. Ich war viel auf dem Mountainbike unterwegs und so kam das eine zum anderen. Doof war nur, das ich im Winter immer gekündigt wurde. So habe ich dann langsam mein Geschäft in der Hilgardstraße aufgebaut und ab 2007 war ich dort Vollzeit im Einsatz.“
Selbstständigkeit richtige Entscheidung
Seine Entscheidung, sich Selbstständig gemacht zu haben bereut Schumacher nicht. Er liebt seinen Beruf, die täglichen Herausforderungen und den Kontakt zu Menschen.
„Es macht mir einfach Spaß und Freude. Klar gibt es manchmal auch Hürden. Es gilt diese zu meistern“ sagt Schumacher und geht zu Kunden, die gerade in den Laden kommen. Nach einem kurzen Gespräch und einem fachmännischen Blick geht Schumacher zu seiner Schale mit den Schrauben, pickt sich einige raus, nimmt einen Schraubenzieher mit und fixiert einen Kettenschutz. Das Rad läuft wieder rund. Die Kunden strahlen. Matthias Schumacher auch.
Radsport Matthias Schumacher feiert am 26. Mai ab 11h sein 8.Frühlingsfest und freut sich über Ihren Besuch. Es gibt viele neue Fahrradmodelle zu besichtigen und zu testen
Radsport Matthias Schumacher
Fahrradpavillon an der Gedächtniskirche
Landauer Straße 1a
67346 Speyer
www.schumacher-radsport.de